Die Betreuung und die Pflege von dementen Menschen sind eine Herausforderung, welche jedoch mit vereinten Kräften gemeistert werden kann. Am besten können Angehörige von Demenzkranken entlastet werden, wenn zeitnah professionelle Hilfe zugelassen und auch in Anspruch genommen wird. Das familiäre Umfeld ist für Demenzkranke von herausragender Bedeutung. Familie und Angehörige sollten sich so früh wie möglich mit der veränderten Situation auseinandersetzen, wenn ein Familienmitglied dement geworden ist. In einem bestimmten Umfang können Angehörige durchaus auch selbst Hilfen anbieten, am besten jedoch unter professioneller Anleitung. Wenn eine Demenzerkrankung voranschreitet, ist externe Hilfe nicht mehr zu vermeiden und auch wichtig für die kompetente pflegerische und medizinische Betreuung und die Pflege von Demenzkranken.
Entlastung von Angehörigen durch professionelle Pflegedienstleistungen
Für viele ältere Menschen ist die eigene Wohnung ein Ort jahrzehntelanger Erinnerungen. Steht dann die Diagnose Demenz im Raum, erleben dies die Betroffenen oft wie einen Schock. Denn die Sorge bezieht sich jetzt darauf, ob eventuell ein Umzug bevorsteht. Die Erfahrung hat aber gezeigt, dass sich Betroffene gerade in frühen Stadien oft noch für Jahre in der eigenen Umgebung bewegen können, wenn sie die richtige Hilfe und Unterstützung erfahren. Insbesondere die Anleitung für Tätigkeiten, welche eine erhöhte Aufmerksamkeit und Konzentration erfordern oder die Hilfe beim Umgang mit Behörden tragen wesentlich zur Entlastung bei. Doch auch wenn sich die Prognose und der Krankheitsverlauf von Demenz verschlechtern, muss dies bei professioneller Unterstützung nicht zwangsläufig den Auszug aus der eigenen Wohnung bedeuten. Angehörige sind ab einem gewissen Stadium mit der Pflege bei Demenz häufig überfordert. Das gilt insbesondere dann, wenn sie vielleicht selbst gesundheitlich angeschlagen sind oder einen anstrengenden Beruf ausüben.
Das Pflegekonzept sollte auf die jeweilige Situation abgestimmt sein
Pflegeteam und Ärzte können die individuelle häusliche Situation von Betroffenen und ihren Angehörigen meist sehr genau einschätzen und das Betreuungskonzept darauf abstimmen. Obwohl manche Fähigkeiten eingeschränkt sind, verfügen die demente Patienten oft auch noch über erstaunliche Stärken, die sich auch über Jahre hinweg erhalten lassen, professionelle Unterstützung durch Pflegedienstleistungen vorausgesetzt. Die Symptome der unterschiedlichen Formen einer Demenz können sehr vielgestaltig sein. Deshalb sollte das Pflegekonzept unbedingt auch darauf abgestimmt werden. Oft verhält sich der Kranke auffällig in ganz bestimmten Situationen, kommt vielleicht nachts nicht zur Ruhe oder stört gar die Nachbarn. Wenn Anverwandte in der Nähe oder unterm gleichen Dach wohnen, so hat das für den Patienten natürlich Vorteile. Regelmäßig sollte kontrolliert werden, ob die im Haushalt befindlichen Lebensmittel noch verzehrfähig sind. Außerdem ist es in vielen Fällen auch von leichter Demenz bereits sinnvoll, einen Pflegegrad zu beantragen. Der Krankenpflegedienst berät gerne über die verschiedenen Möglichkeiten und Varianten und hilft auch bei der Beantragung von Pflegeleistungen.
Wohnung oder Haus frühzeitig umgestalten
Der Krankenpflegedienst kann in jedem Einzelfall auch genau darüber informieren, welche gesetzlichen Leistungen oder zusätzlichen Fördermittel für die optimale Pflege von Demenzkranken Personen zur Verfügung stehen. Schreitet eine Demenzerkrankung weiter voran, so wird es früher oder später auch notwendig sein, die Wohnung entsprechend zu gestalten. Dazu müssen nicht gleich immer große Umbauten vorgenommen werden, sondern oft genügen bereits einfache Hilfsmittel, um den Alltag erheblich zu erleichtern. So helfen beispielsweise große Symbole an den Türen oder Lichtelemente im Fußboden einzelne Wohnräume zu unterscheiden oder schmerzhafte Stürze zu verhindern. Darüber hinaus kann es sinnvoll sein, im Bad ein energiesparendes Dauerlicht zu installieren und die Tür auszuhängen. Der Küchenherd kann elektronisch vergleichsweise einfach so umgerüstet werden, dass er sich nach einer gewissen Zeit automatisch abschaltet. Selbst einfache Bewegungsmelder oder durchsichtige Türen an Kleiderschränken können bereits erstaunlich hilfreiche Effekte haben. Putzmittel und Medikamente sollten in einem abschließbaren Schrank aufbewahrt werden, zu dem nur Pflegekräfte oder Angehörige Zugang haben.
Demenz kann schwere Persönlichkeitsveränderungen hervorrufen
Erweiterte bauliche Umwidmungen von Wohnräumen für eine demenzgerechte Umgebung können natürlich auch recht aufwendig und kostspielig sein. Doch auch für diesen Zweck können Demenzkranke und ihre Angehörigen erhebliche Zuschüsse von den Pflegekassen erhalten. Um die Erkrankung Demenz in ihrer ganzen Dimension zu erfassen und zu verstehen, sollten Angehörige sich rechtzeitig informieren. Denn dann können sie selbst das Verhalten ihres an Demenz erkrankten Angehörigen viel besser einordnen. Die Persönlichkeit kann sich so verändern, dass der Betroffene von seiner Umwelt kaum wiederzuerkennen ist. Demenzkranke können bestimmte Situationen und Handlungen gar nicht mehr kognitiv verarbeiten, also nicht mehr verstehen. Dann erscheinen die Betroffenen ihrer Umgebung oft als unfreundlich oder gar aggressiv. Auch die ganz normale Verständigung im Alltag scheint plötzlich nicht mehr zu funktionieren. Doch all dies und noch viel mehr gehört leider häufig zum Krankheitsverlauf dazu. Konflikte können also allein durch das richtige Verhalten von Angehörigen und Pflegekräften vermieden werden. Um Überlastungen zu verhindern und sich selbst auch immer wieder eigene Freiräume zu schaffen, sind ambulante Krankenpflegedienste der richtige und kompetente Ansprechpartner für Angehörige.