Die Pflege von Angehörigen, die an Demenz erkrankt sind, ist für viele Familien ein sensibles Thema. Hier geht es um mehr als die Versorgung körperlicher Bedürfnisse. Es geht um ein selbstbestimmtes und selbstständiges Leben für die Betroffenen und ihre Angehörigen. Der Umfang der Pflege kann dabei ganz unterschiedlich aussehen. Von der Begleitung alltäglicher Aufgaben bis hin zur körperlichen Pflege ist vieles möglich.
Zusätzlich gibt es bestimmte Aspekte bei der Pflege demenzkranker Menschen, die sich deutlich von anderen Alterserscheinungen unterscheiden. Für Angehörige kann es sehr belastend sein, wenn ihre Lieben sie nicht mehr erkennen, wenn sie böse werden oder sich fremd fühlen. Übernimmt ein Pflegedienst die Pflege bei Demenz, verfügen die Pflegekräfte über professionelles Einfühlungsvermögen und gleichzeitig die notwendige emotionale Distanz, um dem Menschen bestmöglich zu begegnen und ihn zu unterstützen.
Pflege und Betreuung zuhause
Die Betreuung zuhause von Menschen mit Demenz bringt einige Vorteile mit sich. Dennoch sollte der Aufwand nicht unterschätzt werden. Manche Menschen brauchen nur ab und an eine Unterstützung, andere benötigen rund um die Uhr eine Betreuung. Je nach Ausmaß der Erkrankung sollten Angehörige den Aufwand einer solchen Betreuung jedoch nicht unterschätzen. Es kann sein, dass die Person eine dauerhafte Betreuung benötigt oder nur bei bestimmten Tätigkeiten. Hier ist es wichtig, ganz ehrlich zu sich und der Familie zu sein. Kann und will man dies leisten? Ist es mit der eigenen Arbeit oder den Kindern und deren Betreuung vereinbar? Wenn nicht oder nur schwer, ist eine externe Pflegekraft die ideale Unterstützung. Sie kann zu bestimmten Zeiten oder in einem vorher festgelegten Umfang die Betreuung übernehmen. Das entlastet die Familie und stellt für die entsprechende Person so lange wie möglich ein selbstbestimmtes Leben in der gewohnten Umgebung sicher.
Große Herausforderung für Angehörige
Für die Familie kann die Pflege zuhause sehr anstrengend werden. Vor allem bei Demenz ist ein hohes Maß an Einfühlungsvermögen gefragt. Das tägliche Arbeitspensum und der eigene Haushalt stellen selbst schon eine Belastung dar. Es ist daher für viele Menschen schwierig, auf die Bedürfnisse der an Demenz erkrankten Angehörigen einzugehen. Wenn die Erinnerung nachlässt, können die einfachsten Tätigkeiten eine zeitintensive Angelegenheit werden. Dies kann zur mentalen, körperlichen und auch zeitlichen Belastung werden. Mit einer Pflegekraft wird der Alltag abgesichert. Angehörige können sicher sein, dass ihre Lieben versorgt und betreut werden. Man kann sich auf das eigene Leben konzentrieren und seine Aufgaben erledigen. Wer regelmäßig zeitweise durch eine externe Pflege entlastet wird, hat mehr Kraft und Energie im Umgang mit den pflegebedürftigen Lieben.
Vorteile für Demenzkranke bei der Pflege daheim
Der größte Vorteil der Pflege daheim ist für die betreute Person selbstverständlich das Leben in gewohnter Umgebung. Hier kennen sie alles und können weiterhin Bekanntschaften pflegen. Diese Konstante bedeutet Sicherheit und ein Zugewinn an Lebensqualität für die Betroffenen.
Demenzkranke profitieren psychisch und mental davon, wenn sie so lange wie möglich in einer bekannten Umgebung leben können. Bei einer stabilen Psyche verlaufen auch andere Erkrankungen oftmals besser. Dies zeigen verschiedene Ansätze aus der ganzheitlichen Medizin. Wer schon in einem frühen Stadium der Demenz eine Pflegekraft mit einbezieht, erleichtert den Betroffenen das Leben bei voranschreitender Krankheit und steigern das psychische Wohlbefinden.
Durch die Pflege zuhause bleiben den Erkrankten Umgewöhnungsschwierigkeiten und Probleme erspart. Müssen Demenzkranke ihr gewohntes Umfeld verlassen, können das neue Umfeld, die neuen Kontaktpersonen und auch neuen Regeln zu großen Problemen führen. Der Umzug in ein Pflegeheim ist für viele Menschen sehr schwer, was zu Unsicherheit und psychischen Problemen führen kann. Dies kann sich unter Umständen in Konflikten und Aggressionen äußern.
Ein großer Pluspunkt der Pflege daheim ist die ungeteilte Aufmerksamkeit. In einem Pflegeheim ist eine Pflegekraft immer für mehrere Bewohner zuständig. Hier ist es schwierig, gezielt die noch bestehenden Kompetenzen des Einzelnen zu fördern. Die Pflegekraft zuhause, kann bei der Körperpflege Utensilien anreichen oder diese übernehmen. Sie kann beim Kochen, Einkaufen und Spazierengehen unterstützen und erinnern. Sie hilft ganz gezielt da aus, wo es notwendig ist. Dies wird durch die zeitweise 1:1-Betreuung möglich. Sollte eine 24-Stunden-Pflege notwendig sein, dann unterstützt ein kleines festes Team die entsprechende Person nach ihren Bedürfnissen.
Hier noch einmal die Vorteile im Überblick:
- Sicherheit und vertraute Umgebung
- Kompetenzen können individuell gefördert werden
- mentales und psychisches Wohlbefinden
- Freundschaften und Bekanntschaften können weiterhin gepflegt werden
- Konflikte und Umgewöhnung werden vermieden
- Angehörige werden durch Pflegekräfte entlastet und unterstützt